Catcalling - ist kein Kompliment! Aktion gegen sexistische Belästigungen am Samstag, 13.08.22, 10 bis 12 Uhr, Heumarkt Wülfrath



Liebe Frauen,

Catcalling ist kein Kompliment!

Lüsterne Blicke, Pfiffe, anzügliche Gesten, sexistische Kommentare – Belästigungen dieser Art gehören heute zum Alltag nahezu jeder Frau. Für solche sexuellen Aufdringlichkeiten, die ohne direkten Körperkontakt stattfinden, hat sich der Begriff „Catcalling“ etabliert. Mit 89% sind Catcalls die am Weitesten verbreitete Form sexueller Belästigung. Sie wirken sich bei Betroffenen oft sehr negativ aus.
Immer mehr Frauen und Mädchen wehren sich gegen sexistische Kommentare. Sie posten ihre Erfahrungen zum Beispiel bei Instagram oder schreiben die sexistischen Sprüche mit bunter Kreide in Fußgängerzonen und veröffentlichen diese als Foto.

Die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt des SKFM Mettmann e.V. und die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Mettmann sind gemeinsam gegen Catcalling aktiv, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und die Sprachlosigkeit und Scham in Grenzen-setzen zu verwandeln.

"Am Samstag, 13. August, geben wir von 10 bis 12 Uhr auf dem Heumarkt den Betroffenen die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen zu Papier zu bringen. Wir wollen mit den Frauen und Mädchen ins Gespräch kommen und ihre Erfahrungen „ankreiden“, erklärt Franca Calvano, Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Wülfrath. "Frauen und Mädchen können ihre Erfahrungen auch auf einer Postkarte dokumentieren. Die Aktion wird in den verschiedenen Rathäusern der kreisangehörigen Städte fortgesetzt. Im November 20222 werden die Ergebnisse der Sammlung veröffentlicht."

Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen aus dem Jahr 2021 hat ergeben, dass Catcalling in schweren Fällen zu tiefgehender Verunsicherung, Ängsten und psychischen Erkrankungen führen kann. Strafbar jedoch sind viele dieser Äußerungen in Deutschland nicht, im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern. In Frankreich beispielweise wird Catcalling in extremen Fällen mit einer Geldstrafe bis zu 1500 Euro geahndet. Eva-Maria Düring, Bereichsleiterin des SKFM Mettmann e.V. findet daher eindeutige Worte: „Catcalling ist kein Kavaliersdelikt. Die betroffenen Frauen und Mädchen werden zu Objekten degradiert. Deshalb wird es dringend Zeit, verbale sexuelle Belästigung auch in Deutschland als Straftatbestand anzuerkennen.“

Für weitere Informationen zur Kampagne steht die SKFM-Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt zur Verfügung. Die Fachberaterinnen sind von Montag bis Freitag telefonisch unter der Rufnummer 02104 1419-226 oder per E-Mail unter sexualisiertegewalt@skfm-mettmann.de erreichbar.